Was bringt uns mehr Erfolg – Kooperieren oder Konkurrieren?

Was bringt uns mehr Erfolg – Kooperieren oder Konkurrieren?

Die Pandemie hat uns wieder einmal gezeigt, dass wir alle in einem Boot sitzen. Ohne die weltweite Zusammenarbeit von Politik, Wissenschaft und Medizin hätten wir gegen das Virus keine Chance. Dabei ist die Kooperation als Überlebensstrategie für uns Menschen gar nicht neu. Schon unsere Vorfahren hatten sich in Sippen organisiert und schätzten die zweckorientierte Zusammenarbeit. Durch Kooperationen konnten sie nach innen Ressourcen bündeln und sich nach außen besser verteidigen.

Wir Menschen lieben aber auch den Wettkampf, wir wollen uns messen und gewinnen. In den letzten Jahrhunderten konkurrierten wir um die Wette – um Marktanteile oder um mehr Ruhm, Macht und Geld. Denn unser Credo hieß „The Winner Takes It All“. Die Frage ist, passt das noch in unsere Zeit?


Warum wir Kooperationen mehr denn je brauchen

Kooperieren war und ist eine kluge Überlebensstrategie. Nicht nur zur Pandemie-Bekämpfung brauchen wir ein Mehr an internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die drängenden Probleme auf unserem Planeten, wie der Klimawandel, sind nur über eine konzertierte Aktion von Forschung, Politik, Wirtschaft und Bevölkerung in den Griff zu bekommen.

Je komplexer die Herausforderungen der Zukunft werden, desto unverzichtbarer sind Kooperationen.

Dieses Bewusstsein ist inzwischen auch in der Wirtschaft angekommen. Kooperationen von Unternehmen schießen wie Pilze aus dem Boden. Die Artenvielfalt ist beeindruckend – von gemeinsamen Entwicklungsprojekten, über Einkaufsgemeinschaften, Shop-in-Shop-Systemen, Allianzen bis hin zu Joint Ventures und Fusionen. Die Kooperierenden binden sich dabei rechtlich mehr oder weniger eng aneinander.

In der Not werden die Wirtschaftsakteure erfinderisch: dann kooperieren sie sogar mit ihren direkten Konkurrenten, was Co-Opetition genannt wird. In der Automobilbranche ist es inzwischen absolut üblich, dass Erz-Rivalen zusammenarbeiten in der Entwicklung der E-Mobilität. Die Vorteile für die kooperierenden Konkurrenten liegen auf der Hand: sie können sich das hohe Investitionsrisiko teilen, das Knowhow beider Unternehmen nutzen und dadurch schneller liefern.

Die Wettkampf-Strategie verliert ihren Reiz, denn wir können die Spiele der Zukunft nur gemeinsam gewinnen.

Kooperationen sind aber nicht nur hilfreich in Krisen, sie sind auch ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. Das sehen wir am exponentiellen Wachstum der Plattformen, wie Amazon, eBay oder LinkedIn. Plattformen sind die Großmeister der Kooperation, sie bringen weltweit Millionen von Menschen zweckorientiert zusammen. Egal, ob es um Wissen, Produkte, Geld oder Liebe geht, die Plattformen schaffen Transparenz in einem undurchsichtigen Markt von Angebot und Nachfrage. Durch Filter-Funktionen, Rezensionen und Preis-Vergleiche können wir Kund:innen viel bessere Kaufentscheidungen treffen. Am Ende profitieren alle von der Kooperation, die Plattform-Betreibenden, die Anbietenden und die Konsumwilligen.

Spannend ist, dass innerhalb der Plattform-Kooperation auch ein Wettbewerb stattfindet – bei Amazon konkurrieren zum Beispiel die Anbietenden, bei eBay die Kaufwilligen. Bei LinkedIn kooperieren und konkurrieren alle Akteure. Plattformen sind deshalb so erfolgreich, weil sie beide Strategien ermöglichen – das Kooperieren und das Konkurrieren.  

Was macht zukunftsstarke Kooperationen aus?

Plattformen sind dann erfolgreich, wenn sie für das Wohl aller Kooperierenden sorgen. Werte wie Datenschutz, Fair Play und Transparenz sind wichtige Voraussetzungen für das Miteinander. Kooperationen sind zwar Inseln, aber dennoch untrennbar mit dem Rest der Welt verbunden. Deshalb sollten sich zukunftsstarke Kooperationen nicht nur um die Kooperierenden kümmern, sondern immer auch um das große Ganze. Und das wird nach den Studien von Salim Ismail (2017) sogar belohnt. Die meisten der am schnellsten wachsenden Unternehmen der letzten 10 Jahre haben eines gemeinsam: sie sind Sinn-motiviert und wollen einen Betrag leisten für eine bessere Welt.

Ob wir kooperieren oder konkurrieren – wir sollten immer genau wissen, wofür wir es tun!

Fazit: Kooperieren oder konkurrieren? Die Kooperationsstrategie ist besser geeignet, um die komplexen Herausforderungen einer ungewissen Zukunft zu bewältigen. Für das Überleben sollten wir dennoch auf das Konkurrieren nicht ganz verzichten. Konkurrenz belebt das Geschäft – sie fördert die Innovation, verbessert die Produkte und verhindert Mondpreise.  

Im Grunde geht es gar nicht darum, ob wir kooperieren oder konkurrieren – beides sind gute Überlebensstrategien. Es geht vielmehr darum, wofür wir die Strategie nutzen. Die gute Nachricht: Wir können sowohl eine Kooperation als auch eine Wettbewerbsstrategie mit einem Purpose, d.h. einem höheren Sinn verbinden. Ich plädiere deshalb für ein neues Credo „The Purpose Takes It All“.

Wollen Sie mich als Trainerin kennenlernen und erleben, wie Teams oder Unternehmen ihren Purpose gemeinsam entwickeln, dann kommen Sie gern in mein Online-Training bei Competence on Line: die ersten 8 Plätze sind kostenfrei! 24. August von 13.30 – 16.30 Uhr  

Wollen Sie lernen, eine Plattform als Geschäftsmodell zu entwickeln, dann empfehle ich die Ausbildung “Organisations- und Geschäftsmodell-Entwicklung” von Competence on Top.



Verwendete Quellen:

Harloff, Thomas (21.03.2019): Kooperationen zwischen den Herstellern. (auto-motor-und-sport.de)

Ismail, Salim u.a. (2017): Exponentielle Organisationen.

Sinek, Simon (2011): Start With Why. How Great Leaders Inspire Everyone To Take Action.


Fotoquelle: Pexels-adiprayogo-liemena-7826494

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