Glauben Sie noch an das Märchen von den smarten Zielen? Seit Jahrzehnten wird uns in Management-Trainings versprochen, dass wir Ziele nur spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert definieren müssten und schwuppdiwupp wäre uns der Erfolg garantiert. Ehrlich gesagt, so glatt lief das bei mir selten! Die Smart-Formel funktionierte bei mir, jedoch meistens nur bei Zielen, die leicht erreichbar waren. Auf den Mount Everest hätte mich so eine smarte Zieldefinition nicht gebracht. Denn da fehlte eine ganz entscheidende Komponente: ich muss so ein anstrengendes Ziel wirklich, wirklich wollen – aus tiefstem Herzen.
Ob wir ein ambitioniertes Ziel erreichen, liegt nicht an der smarten Ziel-Definition, sondern daran, ob wir es wirklich, wirklich wollen.
Nehmen wir das Beispiel des Extrembergsteigers Reinhold Messner, der als erster Mensch alle vierzehn Achttausender aus eigener Kraft bestiegen hat. Mit einer smarten Zieldefinition allein, hätte er diese enorme Leistung niemals geschafft. Denn ein ambitioniertes Ziel, wie die Besteigung des Mount Everest, verlangte ihm sicher über einen längeren Zeitraum sehr viel ab: er musste sich in körperliche Hochform bringen und dafür ausgiebig trainieren. Wahrscheinlich nahm er für dieses Gipfel-Ziel viele Entbehrungen auf sich und richtete sein Leben über mindestens ein Jahr ganz darauf aus. Den Mount Everest schafft man eben nur, wenn das ambitionierte Ziel im Einklang ist mit den inneren Werten und es für unser Leben Sinn stiftet.
Genau das war bei Reinhold Messner der Fall. Seine Expeditionen waren für ihn eine echte Herzensangelegenheit – denn sonst hätte der ehemalige Mathematiklehrer niemals 14mal sein Leben riskiert. Er wollte uns allen zeigen, wozu Menschen fähig sind und möglichst viele von uns für die Berge begeistern. Seine Gipfel-Ziele waren Sinn-geleitet. Messner wusste sehr genau, was er in dieser Welt und für diese Welt bewirken will.
Ambitionierte Ziele brauchen einen Purpose. Nur wenn ein Ziel für uns Sinn stiftet, sind wir bereit, dafür alles zu geben und uns darauf zu fokussieren.
Erst wenn klar ist, was wir bewirken bzw. welchen wertvollen Beitrag wir leisten wollen, können wir uns auf die richtigen Gipfel-Ziele fokussieren. Deshalb setzt das Management by Objectives & Key Results auf ambitionierte Ziele, die auf den Purpose des Unternehmens bzw. des Teams einzahlen. Der Purpose, das Jahresziel und die Quartalsziele (Objectives) werden im OKR-Ansatz nicht smart, sondern qualitativ formuliert. Erst, wenn es um die Umsetzungs-Ziele geht, dann kommen smarte Ziel-Definitionen (Key Results) ins Spiel. Wer auf den höchsten Berg der Welt möchte, braucht nicht nur Sinn, sondern auch 10 % mehr Muskelmasse und die Ausdauer eines Marathon-Läufers. Diese messbaren smarten Ziele zeigen uns, was wir tun müssen, wenn wir das Gipfelziel erreichen wollen. Da wird wohl kein Weg am täglichen Lauf-Training und am Fitness-Studio vorbeiführen.
Das OKR-Prinzip beflügelt nicht nur für Bergsteiger, sondern auch im Business. Das sehen wir an Google, das seit 20 Jahren Management by OKRs lebt und damit von einem Erfolgsgipfel zum nächsten fliegt. Larry Page sagte 2018 in einem Interview: „OKRs haben uns zu zehnfachem Wachstum verholfen. Sie haben uns zeitlich und inhaltlich auf Kurs gehalten, wenn es am wichtigsten war.“
Fazit: Smarte Ziele sind in der Wirkung überschätzt, aber nicht überflüssig, wenn wir hoch hinauswollen. Sollen ambitionierte Gipfel-Träume wahr werden, müssen sie für uns Sinn stiften. Sonst sind wir nicht bereit, dafür alles zu geben. Das Management by Objectives & Key Results sorgt dafür, dass alle Ziele – ob qualitativ oder smart definiert – auf den Purpose des Unternehmens bzw. des Teams einzahlen. Genau deshalb halten OKRs auch in dynamischen Zeiten auf Zielkurs. Sie helfen uns zu fokussieren und das Wesentliche nie aus den Augen zu verlieren.
Wenn Sie mehr über OKRs und deren Einführung in Ihr Team erfahren möchten, dann besuchen Sie die kostenfreie Premiere des Moduls:
Mit OKRs hybride Teams auf Zielkurs bringen und halten!
Mittwoch, der 2. Februar 9 -12.30 Uhr
Referentin: Damaris Landmesser